PC.de hat geschrieben:
Gerade jetzt machen es sich wahrscheinlich Hunderte Milliarden verschiedener Mikroorganismen in deinem Darm gemütlich – zehnmal so viele Zellen wie in deinem Körper. Diese kleinen Lebewesen helfen dir am Leben zu bleiben, aber Forscher haben nun herausgefunden, wie sie auch deine Fotos, Videos und Dokumente speichern könnten.
Bakterien können eine ganze Menge von Daten speichern. Ein einziges Gramm E.coli kann theoretisch Informationen von einer Million Gigabyte aufnehmen. Zum Vergleich: Ein Gramm von dem Material deiner Festplatte schafft zu guten Zeiten ungefähr vier Gigabyte. Und die Art und Weise der Speicherung ist im Grunde genommen gleich: deine Festplatte speichert Daten magnetisch, indem diese in Nullen und Einsen umgewandelt werden. Bakterien speichern Daten chemisch, indem diese in Nukleotide und letztendlich DNA umgeschrieben werden. Wie soll das gehen? Stell dir vor du bist ein Wissenschaftler, der an dieses Thema herangehen möchte. Das Problem mit DNA-Daten in Bakterien liegt in der physikalischen Begrenzung der Datenmenge, die jeder DNA-Strang (und jede Bakterie) speichern kann. Die Lösung ist natürlich die Trennung der Daten in kleine DNA-Stränge und die Verteilung dieser auf einzelne Bakterien. Allerdings musst du dann auch jedem Stück eine Art Adresse geben, so dass du am Ende weisst, wie du das Ganze wieder zusammenfügst. Das klingt recht mühsam oder? Ist es auch. Man muss die Daten auch recht zuverlässig und schnell adressieren können, weil ohne Adressen das richtige Aneinanderfügen der einzelnen DNA-Stücke unmöglich ist.
Wenn man die DNA-kodierten Daten erst einmal geschickt in die Bakterie eingepflanzt hat, stört es diese nicht weiter. Sie führt weiter ein glückliches Bakterienleben und das ungeachtet der Tatsache als Festplatte missbraucht zu werden. Und wenn sie sich teilt, werden auch die Daten dupliziert, damit wird ganz nebenbei eine hohe Redundanz und Verfügbarkeit garantiert.
So, jetzt leben in deinem Bauch einige Millionen Bakterien mit all deinen Daten im Gepäck und wie kommst du nun wieder an diese? Nicht wirklich eine Herausforderung, solange du einen dieser schicken neuartigen Hochdurchsatz-DNA-Sequenzierungsgeräte dein Eigen nennst. Die arme E.coli, die deine Daten treu gespeichert hat, wird zerquetscht und durchläuft eine Maschine, die ihre DNA lesen kann. Diese Maschine spuckt dann eine lange Liste der einzelnen adressierten Stücke aus. Jetzt musst du diese nur noch aneinanderfügen und Voilà – da sind die Daten wieder.
Ich hoffe ich habe den Ansatz der Datenspeicherung in Bakterien einleuchtend genug beschrieben und freue mich auf eure Kommentare zu dieser Technologie. Was denkt ihr, schaffen die Wissenschaftler diesen großen Durchbruch? Wird die Ära des Biocomputings beginnen?
(Quelle:
http://pc.de/hardware/bakterien-darm-daten-upb1-1407)
Das is doch mal krass, oder? was sagt ihr dazu?