F1 Racing Board

E-Mail-Verkehr wird zitiert
Jetzt wird's interessant! Pirelli hat Mercedes laut Fia-Anklage NICHT aktiv gebeten, ein aktuelles Auto für den Test zu nehmen! Ebenfalls wichtig: Fia-Anwalt Howard zitiert aus einem E-Mail-Verkehr zwischen Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin und einem Pirelli-Ingenieur vor dem Test – darin werden immer wieder wichtige Daten übermittelt! Dies könnte darauf hindeuten, dass Mercedes wichtige Erkenntnisse aus den Tests gewonnen hat. Und genau das könnte ihnen jetzt zum Verhängnis werden...

Howard fasst zusammen
Fia-Anwalt Howard: „Da war keine Absicht und kein Versuch von Pirelli und Mercedes, die anderen Teams über diesen Test zu informieren!“ Howard scheint zum Ende seiner Anklage zu kommen und fasst alle Anklagepunkte zusammen. Er betont noch einmal, dass Mercedes nicht nur gegen das Sportgesetz verstoßen hat. Es sei zweifelos auch so, dass Mercedes durch diesen Test und die gewonnene Daten sein aktuelles Auto verbessern konnte. Vor allem, weil die aktuellen Fahrer diesen Test durchgeführt hätten...

"Im Artikel 22 heißt es wörtlich, dass ein Test ausgehend von einem Team verboten ist, aber der Test ging nicht von Mercedes aus, sondern von Pirelli. Das kann von jedem bei Pirelli bestätigt werden, auch von jenen Leuten, die bei dem Test vor Ort waren", stellte Mercedes-Anwalt Paul Harris klar. Mercedes, in Person von Ross Brawn und Teammanager Ron Meadows, habe zudem die Erlaubnis von FIA-Renndirektor Charlie Whiting und FIA-Anwalt Sebastien Bernard eingeholt.

Als Beweis legte Mercedes den E-Mail-Verkehr zwischen den beteiligten Personen vor. In einer E-Mail vom 3. Mai, die Whiting an Bernard schrieb, heißt es: "Aus meiner Sicht ist es kein Test eines Wettbewerbers, sondern ein Test, ausgeführt von Pirelli. Kann man das so sehen?" Bernards Antwort lautete: "Ja, das kann man so sehen. Es ist kein Test, der von einem Team durchgeführt wird." Dass es nun zu diesem Tribunal gekommen sei, liege daran, dass die FIA laut Harris die eigenen Sportgesetze nicht gut genug kennt.

( http://www.motorsport-magazin.com/forme ... icht-.html )

Der FIA-Ankläger erklärt, dass Whiting Anfang Mai von Ross Brawn und Mercedes-Teammanager Ron Meadows mit der Frage kontaktiert wurde, ob man bei dem von Pirelli gewünschten Test ein 2013er Auto einsetzen dürfe. Dieser Kontakt habe nur telefonisch und nicht schriftlich stattgefunden. Whiting habe daraufhin Herrn Bernard von der FIA-Rechtsabteilung um seine Meinung gefragt. Dieser habe am 3.Mai mitgeteilt, dass ein solcher Test von Pirelli durchgeführt werden müsse, dass Pirelli die gleiche Möglichkeit aber allen anderen Teams geben müsse, und dass alle anderen teams darüber informiert werden müssten. Diese Information wurde an Ross Brawn so weitergegeben. [...]

[...] erklärt, dass Mercedes den Test hauptsächlich deshalb durchgeführt habe, um Pirelli bei der Lösung des Problems der Delaminierung der Hinterreifen habe helfen wolle. Diese sei in acht Fällen aufgetreten, zwei davon bei Mercerdes. Bei Lewis Hamilton habe das in Bahrain zu einem Bruch der Hinterradaufhängung geführt. Das sei aus Sicherheitsaspekten inakzeptabel. Insofern seien die Erkenntnisse des beanstandeten Tests auch den anderen Teams zugute gekommen. Hätte Pirelli den Test vorab bekannt gemacht, wäre er am Veto anderer Teams gescheitert. [...]

Ich könnte mir vorstellen, dass sich Mercedes bei einem Ausschluss bzw. halt keine Punkte in der Teamwertung dieses Jahr (Ok, Extremfall und ich denke eher unwahrscheinlich) aus der Formel 1 zurückziehen könnte. Die Investoren sind ja von der Formel 1 eh nicht begeistert.

Gestern hat sich das Internationale Tribunal des Automobil-Weltverbands (FIA) noch vertagt, doch heute steht das Urteil fest: Das Mercedes-Werksteam sowie Reifenlieferant Pirelli wurden offiziell verwarnt. Außerdem dürfen die Silberpfeile nicht am diesjährigen Young-Driver-Test teilnehmen. Letzteres hatte Mercedes bereits am ersten Prozesstag als Strafmaß vorgeschlagen.